Belly-book

32. Schwangerschaftswoche

Ich bin so platt, habe dicke Beine und mein Rücken tut auch oft weh. Manchmal fühle ich mich wie ein Elefant.

TraurigesAugeIm letzten Schwangerschaftsdrittel fühlt man sich oft nicht so toll. Das ist ganz normal, und vieles kann man sehr gut lindern. Bei folgenden Symptomen sollten Sie sich aber untersuchen lassen:

Ganz so schlimm ist es nicht, aber die extrem dicken Beine stören mich schon.

In seltenen Fällen kann viel Wasser in den Beinen auf eine Präeklampsie oder auch Gestose hinweisen.

Was genau ist eine Präeklampsie?

BlutdruckSie kennen sie vielleicht als „Schwangerschaftsvergiftung“, was sich meist schlimmer anhört, als es ist. Es bedeutet nur, dass Ihrem Körper die Schwangerschaft zu anstrengend wird. Er reagiert mit hohem Blutdruck, was starke Kopfschmerzen oder Augenflimmern auslösen kann. Außerdem wird mit dem Urin viel Eiweiß ausgeschieden. Es bilden sich ausgeprägte Ödeme am auffälligsten in den Beinen, d.h. Ihr Bindegewebe musste viel Wasser aufnehmen (Ödeme). Bei jeder Vorsorge wird daraufhin untersucht. Einzelne Symptome bedeuten aber noch lange keine Schwangerschaftsvergiftung. Sie ist relativ selten, und wenn sie rechtzeitig diagnostiziert wird, gibt es gute Behandlungsmöglichkeiten.

Gut, dann muss ich mir ja keine Sorgen machen.

RR-messenGenau, aber eine unbehandelte Präeklampsie kann ernste Folgen haben. Deshalb, wenn Sie zwischen den Vorsorgeterminen plötzlich stark zunehmen, Ihr Gesicht, Ihre Hände oder Füße anschwellen, Sie vielleicht auch noch Oberbauch-, Kopfschmerzen und Augenflimmern haben, lassen Sie sich zu Ihrem Arzt oder in die nächste geburtshilfliche Klinik fahren. Auch, wenn eine echte Schwangerschaftsvergiftung selten vorkommt, besser einmal zuviel kontrolliert, als einmal zu wenig!

Wird da wieder der Muttermund getastet? Ist es immer noch normal, dass ich danach blute?

Ja, daran hat sich nichts geändert. Die Erklärung finden Sie hier.

Jetzt hab ich aber genug Negatives gehört, viel wichtiger wäre mir jetzt, ob ich stillen oder Fläschchen geben soll?

StillenFläschchenDie Entscheidung kann Ihnen niemand abnehmen. Auch wenn man selbst stillen möchte, kann das Baby anderer Meinung sein. Egal, wie man sich entscheidet, das Wichtigste wäre, dass man sein Kind liebevoll ernährt. Während man es im Arm hält, kann es sich geborgen fühlen.

Was ist besser?

StillenMuttermilch ist die optimale Ernährung für Säuglinge. Stillen hat für euch beide viele Vorteile: wie z.B. Stillkinder sind weniger häufig übergewichtig, lt. Studien schlauer, seltener krank und noch vieles anderes. Wenn es dann funktioniert, ist es extrem praktisch. Die Milch hat immer die richtige Temperatur, man hat sie immer dabei, muss keine Fläschchen waschen und kein Geld dafür ausgeben. Außerdem hilft sie gut bei wundem Babypopo, tränenden Augen und verstopfter Nase. Studien haben gezeigt, dass Mütter, die ihr Kind gestillt haben, ein geringeres Brustkrebs- und Osteoporose-Risiko haben.

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Aber mein Freund freut sich jetzt schon auf’s Fläschchen geben.

FläschchenMuttermilch lässt sich problemlos abpumpen und sogar einfrieren. Der Mutterschutz dauert in Deutschland insgesamt 14 Wochen, 6 Wochen vor und 8 Wochen nach der Geburt. Normalerweise klappt das Stillen am Ende dieser 8 Wochen problemlos. Danach ist jeder Arbeitgeber verpflichtet, stillenden Arbeitnehmerinnen „Abpump- bzw. Still-Zeit“ zu geben (Gesetzestext im Wortlaut nachzulesen unter: http://www.gesetze-im-internet.de/muschg/__7.html). Milchpumpen gibts im Internet in allen Größen und Preislagen, die Beutel kann man in den Kühlschrank tun. So kann sich auch mal jemand anderer um’s Baby kümmern, die Muttermilch aufwärmen und im Fläschchen geben.

Dann ist jetzt schon klar, dass ich stille.

Allerdings gibt es auch einige Nachteile. Oft braucht es ein paar Tage bis alles stressfrei klappt. Vielleicht haben Sie wunde Brustwarzen oder die unterschiedlichen Meinungen des Krankenhauspersonals verunsichern Sie. Viele Probleme kann man aber im Vorfeld abfangen, wenn man richtig informiert ist.

Was soll ich jetzt am besten tun?

Mama mit MilchflascheBesprechen Sie sich mit Ihrer Hebamme, und den Menschen aus Ihrem Umfeld. Haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn Sie mit den anderen nicht einer Meinung sind. Selbst dann nicht, wenn Sie sich für etwas entscheiden, was andere nicht gut finden. Es ist Ihr Körper, und somit Ihre Entscheidung.

Vorstellen könnte ich mir schon, zu stillen. Ich weiß aber nicht, ob das mit meiner Brust überhaupt geht.

StillbildDie Größe der Brust ist nicht wichtig, denn auch Frauen mit sehr kleiner Brust, Flach- oder Hohlwarzen können stillen. Hebammen und Ärzte kennen viele Tricks oder Hilfsmittel, wie z.B. Brustwarzen-Former, die man aber schon in der Schwangerschaft benutzen sollte.

33. Schwangerschaftswoche