Belly-book

37. Schwangerschaftswoche

Letzte Woche haben wir schon über die Geburt gesprochen. Sind Ihnen noch mehr Fragen dazu eingefallen?

Wir haben uns doch schon mal über den Gebärmutterhals und den Muttermund unterhalten. Warum wird der so oft untersucht?

MuttermundJa, das war in der 27. Schwangerschaftswoche. Hier ist nochmal das Bild dazu. Die (vaginale) Tast-Untersuchung soll klären, ob Ihre Wehen schon dafür sorgen, dass der Muttermund und Gebärmutter-Hals allmählich reifen.

Was heißt denn „reifen“?

„Reifung“ bedeutet, dass Ihr Gebärmutterhals und Muttermund langsam weicher werden und sich öffnen.

Steht das auch im Mutterpass?

Ja, in der Spalte „vaginale Untersuchung“. Cx steht für die Cervix (= Gebärmutterhals), MM bedeutet Muttermund. Die Cervix-Länge und Muttermunds-Weite werden in getasteten Zentimetern angegeben.

Ich habe jetzt schon ab und zu unangenehme Wehen.

Jetzt haben Sie wahrscheinlich öfters Senkwehen. Dabei verhärtet sich die Gebärmutter immer wieder kurzzeitig. Senkwehen sorgen dafür, dass Ihr Kind tiefer ins Becken rutscht.

Was hilft am besten dagegen?

Wie immer auch hier die tiefe Bauchatmung. Bleiben Sie ruhig und atmen Sie tief ein und aus, um sich und Ihr Baby mit viel Sauerstoff zu versorgen.

Angst vor den Schmerzen hab ich aber schon.

Angst vor der GeburtDurch eine effektive Vorbereitung, z.B. im Geburtsvorbereitungskurs, können Sie lernen, möglichst gut mit ihnen umzugehen. Wehenschmerz ist eigentlich etwas Positives. Jede Wehe bringt Sie Ihrem Kind ein Stückchen näher.

Ich hatte bisher eigentlich noch nie so richtig Schmerzen. Wie soll man sich bloß darauf vorbereiten?

Die meisten Menschen atmen bei Schmerzen reflexartig erstmal schnell ein und verkrampfen sich. Diese Reaktion ist ganz natürlich, bei der Geburt aber hinderlich. Versuchen Sie schon mal, sich vorzustellen, und zu üben, wie Sie bei Schmerzbeginn zu allererst tief ausatmen und locker lassen. Durch die tiefe Bauchatmung sind Sie automatisch entspannter.

Und dann?

WellenDer Wehenschmerz steigt langsam an, erreicht seinen Höhepunkt, und hört dann langsam wieder auf, wie eine Welle. Stellen Sie sich vor, wie diese Welle auf Sie zu- und hinter Ihnen wieder wegrollt, als würden Sie im Meer stehen. Lassen Sie sich darauf ein, und Sie werden merken, dass es leichter wird.

Eine normale Geburt wäre mir schon am liebsten. Ich hoffe nur, dass ich keinen Dammriss bekomme.

EpiWann wird eigentlich ein Dammschnitt gemacht?Eine Damm-Verletzung ist schon unangenehm. Das Team wird sein Bestes tun, um Ihren Damm zu schützen. Am wichtigsten ist es, dass das Köpfchen langsam geboren wird. Dadurch wird das Gewebe am Damm relativ schonend gedehnt. Viele Hebammen legen ihre Hand zur Unterstützung auf die Damm-Region. Wenn Ihre Hebamme merkt, dass die Spannung zu groß werden könnte, hält sie das Köpfchen und gibt Ihnen entsprechende Anweisungen, wie z.B. veratmen oder hecheln.

Mir wär’s schon recht, wenn’s schnell vorbei ist.

Es ist schwieriger für die Helfer die Dammregion zu schützen, wenn es das Kind sehr eilig hat zur Welt zu kommen. Außerdem sind schnelle Geburten oft schmerzhafter.

Was ist, wenn trotzdem etwas einreißt?

GeburtSollte trotz aller Bemühungen doch etwas reißen, passiert das meist an der schwächsten Stelle. Das lässt sich mit ein paar Stichen gut nähen und heilt normalerweise auch schnell. Unter bestimmten Umständen, auf dem Höhepunkt einer Presswehe, z.B. wenn es dem Kind nicht so gut geht, lässt sich ein Dammschnitt (= Episiotomie) manchmal nicht vermeiden. Er soll die Geburt erleichtern.

Wenn es sein muss, möchte ich einen Dammschnitt nur im äußersten Notfall. Ist das machbar?

Paar mit HebammeNatürlich. Sprechen Sie sich mit Ihrer Hebamme ab, die Sie bei der Geburt begleitet. Es ist Ihre Geburt. Jede Frau hat ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen. Sie müssen sagen, was Sie wollen, damit sich das Team danach richten kann. Die meisten Kreißsaal-Teams haben es sich sowieso zum Ziel gesetzt, nach Möglichkeit auf Dammschnitte zu verzichten.

38. Schwangerschaftswoche