Belly-book

39. Schwangerschaftswoche

Wie war die vergangene Woche?

Es ging schon, aber ich hab mir meine schöne Unterwäsche mit einem komischen Ausfluss versaut.

SchwangereSchade um Ihre Wäsche, aber das ist nicht ungewöhnlich.

Aber eigentlich wollte ich wissen, ob Ihnen Wünsche für die Geburt eingefallen sind?

Ein paar Sachen hab ich mir schon überlegt, aber irgendwie ist das alles noch so unwirklich.

Unterwäschebefruchtet9.Monneu_tWas ist Ihnen besonders wichtig?

Jeder braucht etwas anderes. Wie wäre es zum Beispiel mit einem guten Duft oder Musik, die Ihnen gefällt (es muss nicht Entspannungs-Musik sein). Sehr wichtig ist, dass jemand bei Ihnen ist, der dafür sorgt, dass Sie sich sicher fühlen, und der Sie stärkt. Unter der Geburt hilft das tiefe Bauchatmen, und wenn man es sich so gut gehen lässt, wie nur möglich.

Ja, die Kliniktasche steht neben der Haustür, und auf meinem Smartphone ist jede Menge von meiner Lieblingsmusik. Mein*e Freund*in kann sich jederzeit frei nehmen. Falls er/sie es aber nicht schafft, würden meine Eltern mich in die Klinik fahren. Wie viele Leute sind eigentlich bei einer Geburt dabei?

Das ist ganz unterschiedlich. Bei einigen Geburten ist nur die Hebamme dabei. Manche Frauen bringen keine Begleitperson mit und bei unkomplizierten Geburten muss auch nicht zwingend die Ärztin oder der Arzt  anwesend sein. Andere Frauen legen Wert auf die Unterstützung der ganzen Familie, wobei es aus Platzgründen dann besser ist, wenn maximal 2 Familienmitglieder der Mutter im Kreisssaal beistehen. Bei Schichtwechsel, in Ausbildungs-Krankenhäusern, wenn der Chef dazugerufen wird oder aus einigen anderen Gründen können auch mehrere Personen im Kreisssaal sein.

Ich steh eigentlich nicht so auf großes Publikum. Am liebsten wäre ich mit der Hebamme und meinem Partner alleine.

Das Krankenhauspersonal versucht in den allermeisten Fällen, auf Ihre Wünsche einzugehen, muss sich aber selbst auf alle Eventualitäten einstellen. Es kann sein, dass Ihr Kind das Einzige ist, das zum Entbindungstermin erwartet wird. Dann haben die Hebammen und Ärzte viel Zeit für Sie. Genauso gut kann es aber auch sein, dass an diesem Tag eine ganze zukünftige Fußballmannschaft auf die Welt kommen will.

Ist es ok, wenn man sich dann öfter meldet, weil man die Hebamme braucht?

ÄrztinNatürlich! Soll man sogar. Wenn Sie sich alleingelassen fühlen, und ein komisches Gefühl haben, dann sagen Sie es Ihrer Hebamme. Schicken Sie am besten Ihre/n Freund/in.

Ist die dann nicht irgendwann genervt?

Keine Sorge, Ihre Hebamme ist daran gewöhnt, die unterschiedlichsten Menschen bei der Geburt zu begleiten. Aber sie ist darauf angewiesen, dass Sie sich melden, wenn Sie etwas brauchen.

Da hab ich aber schon ganz andere Geschichten gehört.

Zeitdruck, Papierkram und die ganze sterile Krankenhaus-Atmosphäre lassen menschliche Wärme und Anteilnahme manchmal nicht so leicht zu. (siehe 26. SSW). Deshalb ist es ja so wichtig, dass Sie sagen, was Sie brauchen, und sich jemanden zur Unterstützung mitbringen. Die meisten Frauen brauchen jemanden, denn nicht nur bei manchen Gebär-Positionen braucht man einen Partner.

Welche Geburts-Positionen gibt es denn?

Man kann sein Kind im Stehen, Knien, Sitzen oder im Liegen auf die Welt bringen. Alles ist möglich (…nur der Kopfstand wäre unpraktisch). Je nach Situation werden die Positionen auch gewechselt.

Welche ist denn am besten?

Niemand kann vorhersagen, was für Sie die beste Position ist. Probieren Sie’s am besten im Vorfeld schon mal aus, z.B. während der Senkwehen. Manchmal sind die Wehen am besten beim Herumlaufen oder im Stehen zu veratmen. Wenn man die Fäuste ballt, etwas fest umklammert, oder sich bei den Wehen abstützt, erleichtert man der Beckenmuskulatur, sich zu lockern. Das kann ein Tisch, eine Stange, ein Fensterbrett, oder eine Sprossen-Wand sein. Dabei schaukelt man häufig instinktiv das Becken.

Was hilft am zuverlässigsten?

Das tiefe Bauchatmen.

Und mein*e Freund*in.

Richtig!

Mach ich das tiefe Bauchatmen eigentlich im Sitzen oder Stehen?

PICT0104Beides geht. Achten Sie darauf, dass Ihre Fußsohlen dabei fest auf dem Boden stehen, und Ihr Partner Ihnen möglichst Halt gibt. Eine weitere Möglichkeit, die Beckenmuskeln zu lockern. ist, sich auf einen großen Gymnastik-Ball zu setzen, und mit dem Becken zu kreisen.

In vielen Kreißsälen kann man richtig „abhängen“. Verknotete Tücher, die von der Decke baumeln, bilden eine Schlaufe, in die man sich einhängen kann.

Eine weitere aufrechte Position ist im Sitzen. Beim Gebärhocker z.B. sitzt der Partner dabei hinter Ihnen, damit Sie sich an ihn anlehnen können. Außerdem lassen sich die Betten im Kreißsaal mit wenigen Knopfdrücken in einen Sitz verwandeln. Im „Vierfüßlerstand“ knien Sie auf einer Matte, oder dem Bett und halten sich an der Lehne oder dem Partner fest. Eine weitere Möglichkeit ist die Seitenlage. Man zieht dabei ein Knie zu sich heran und macht einen runden Rücken.

40. Schwangerschaftswoche